5 Finanztipps für selbstständige Website-Helden

Du bist selbstständiger Web-Designer, Web-Programmierer oder Online-Marketer? Dann sind die Finanztipps in diesem Interview mit Oliva P. von der Geldsprechstunde genau das richtige für dich.
5 Finanztipps für selbstständige Webdesigner:innen

Michael: Liebe Olivia, danke, dass du dir heute die Zeit nimmst um ein paar Fragen rund um Finanzen für selbstständige Website-Helden wie Web-Designer, Web-Programmierer usw. zu beantworten. Ich wurde ja leider mit der Aussage “Über Geld spricht man nicht” erzogen und sozialisiert und musste das in der Selbstständigkeit erst mühsam umlernen. Was sagst du zu dieser Aussage?

Olivia: Ja, leider sind sehr viele von uns mit diesem oder ähnlichen Glaubenssätzen über Geld aufgewachsen. Auch heute ist das Thema Geld in vielen Familien immer noch ein Tabuthema.

Gerade wenn du selbständig bist, ist es wichtig, dass du dich mit deinen Finanzen auseinandersetzt und eine gute Beziehung zu Geld hast. Dein Unternehmen kann langfristig nur wachsen, wenn du früh lernst dir dein Geld einzuteilen, du Rücklagen aufbaust, du Geld auch langfristig für dich arbeiten lässt und du permanent in dich und deine persönliche Weiterbildung investierst.

Tipp 1: Baue einen Finanzpolster auf

Michael: Was ist deiner Meinung nach der wichtigste Finanz-Tipp für Gründer und Jungunternehmer?

Olivia: Bereite dich auf eine mögliche „Saure-Gurken-Zeit“ vor und baue rasch einen Finanzpolster für Zeiten in denen du weniger oder gar nichts verdienst auf.

Das bedeutet der Versuchung zu widerstehen all deine Einnahmen sofort zu konsumieren. Ich empfehle beim Finanzpolster zumindest die Lebenserhaltungskosten von 6 Monaten. Die Corona-Pandemie hat hier bei der Bewusstseinsbildung für einen Finanzpolster durchaus geholfen.

Halte deinen Finanzpolster liquide – achte darauf, dass du auf dieses Geld rasch zugreifen kannst und, dass es keinen Kapitalmarktschwankungen ausgesetzt ist.

Tipp 2: Bilde Rücklagen

Michael: Ok, ich habe jetzt einen Finanzpolster für mich persönlich gebildet, wie mache ich dann weiter?

Olivia: Behalte den Überblick über deine Finanzen. Das gelingt dir, indem du deine geschäftlichen und privaten Finanzen voneinander trennst. Arbeite mit zumindest zwei getrennten Konten:

  • Geschäftskonto: Über dieses Konto laufen alle Zahlungen, die dein Business betreffen.
  • Privatkonto: Über dieses Konto laufen alle deine privaten Zahlungen, deine Sparraten etc.

Tipp: Im Normalfall sind Geschäftskonten teurer als Privatkonten. Wenn du Kunde/Kundin einer klassischen Universalbank bist, dann tut es am Anfang sicher auch ein separates Privatkonto über das du die Einnahmen und Zahlungen für dein Unternehmen laufen lässt. Onlinebanken bieten zum Teil auch kostenlose Geschäftskonten.

Essenziell ist auch das Bilden von Rücklagen. Zum einen für die schon angesprochene „Saure-Gurken-Zeit“, zum anderen für Pflichtabgaben und Steuern. Ein Beispiel: Jungunternehmer profitieren in den ersten 3 Jahren von reduzierten SV-Beiträgen. Aber Achtung, nach 3 Jahren steigen diese Ausgaben deutlich an. Tipp: Im Internet findest du Rechner, mit denen du deine zu erwartenden Abgaben und Steuern berechnen kannst.

Also am besten machst du noch ein Tagesgeldkonto/Unterkonto/Space bei deiner Bank. Auf dieses Konto kommen der Finanzpolster für die „Saure-Gurken-Zeit“ und die Rücklagen für Abgaben und Steuern.

Ergänzung von Michael: N26 bietet ein kostenloses Geschäftskonto inklusive Mastercard an und du kannst dein Geld auf sogenannte “Spaces” verteilen. Damit lässt sich das Geld für die SVS und das Finanzamt direkt zur Seite legen. Hier findest du mehr Informationen.

Tipp 3: Lebe nicht über deinen Verhältnissen

Michael: Das klingt ja nach ganz schön viel “sparen” – das geht sich doch nicht aus, schließlich will ich ja auch noch das Leben genießen.

Olivia: Das Leben soll in erster Linie Spaß machen und nicht nur aus Sparen bestehen, absolut richtig. Nichtsdestotrotz bin ich überzeugt, dass beides funktioniert – genießen und sparen – nämlich indem man überlegt genießt und seinen Konsum kritisch hinterfragt. Achtung: Wir tendieren dazu, dass wir uns was den Konsum betrifft gerne selbst belügen. Tracke deine Ausgaben ein paar Monate lang und versuche Muster zu erkennen und überlege dir, in welchen Bereichen du künftig bereit bist, disziplinierter beim Geld ausgeben zu sein.

Zusammengefasst:   

  • Schritt 1: Definiere deine finanziellen Ziele und bis wann du sie erreichen möchtest.
  • Schritt 2: Gib weniger aus als du einnimmst.
  • Schritt 3: Spare – oder noch besser investiere – die Differenz.
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Tipp 4: Veranlage am Kaptialmarkt

Michael: Das macht Sinn. Wenn ich jetzt weniger ausgebe, dann kann ich auch mehr sparen. Aber auch jetzt, wo die Zinsen wieder ein wenig steigen, wird das Geld durch die Inflation ja doch immer weniger. Wie kann ich dem entgegenwirken?

Olivia: Vollkommen richtig – reich sparen funktioniert nicht. In Zeiten, in denen die Inflation höher ist als die Sparbuchzinsen, wirst du mit Sparen leider kontinuierlich ärmer statt reicher. Obwohl du sparst, kannst du dir Jahr für Jahr weniger leisten. Aktuell ist diese Diskrepanz besonders stark. Zinsen im 0-Komma-Bereich und eine Inflation von 7 – 8 %. Entgegenwirken kannst du dem nur, wenn du dein Geld langfristig am Kapitalmarkt investierst, z.B. in Fonds, Aktien oder ETF.

Kapitalmarktinvestments eignen sich vor allem für langfristige Sparziele, wie beispielsweise die Pension. Am besten transferierst du dafür gleich zu Beginn eines jeden Monats einen fixen Betrag auf dein Wertpapierdepot.

Tipp für dich als Unternehmer: Übersteigt dein Gewinn 30.000 Euro, kannst du am Jahresende, zusätzlich zum Grundfreibetrag, den investitonsbedingten Gewinnfreibetrag geltend machen. Voraussetzung: Du schaffst noch im selben Jahr begünstigte Wirtschaftsgüter an. Wertpapiere zählen da auch dazu. Recherchiere das mal oder besprich diese Thematik mit deinem Steuerberater.

Tipp 5: Investiere in dich

Michael: Hast du noch einen letzten Tipp für meine Leser?

Olivia: Investiere nicht nur in dein Unternehmen und in Wertpapiere, sondern investiere auch in dich selbst und deine eigene Weiterbildung. Hör nie auf dich weiterzuentwickeln – persönlich wie auch beruflich.

Mehr Informationen

Michael: Das ist ganz schön viel Information. Wo und wie kann ich denn mehr darüber lernen?

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Wenn du Konditionen vergleichen möchtest, gibt es online zahlreiche Möglichkeiten:  www.bankenrechner.at (Arbeiterkammer) oder www.durchblicker.at um nur zwei zu nennen.

Wenn du mehr zum Thema ETF erfahren möchtest, dann kann ich dir die Seite www.justetf.com empfehlen. Dort findest du grundlegende Infos, eine ETF Suche aber auch Musterportfolios. Und ich finde sie haben einen echt guten Broker-Vergleich.

Meine Lieblingsbücher:

Michael: Liebe Olivia, ich danke dir für deine Zeit und das großartige Interview. Ich freue mich schon auf eine gemeinsame Q&A-Session zu dem Thema bei den Website Heroes.

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Hi, ich bin Michael Baierl und bin WordPress-Programmierer aus Wien. In meiner WordPress-Community – den Website Heroes – finden Web-Designer alles, um großartige Websites für ihre Kunden zu erstellen und finanziell erfolgreich zu sein: regelmäßige Weiterbildung, Austausch, Feedback, schnelle Problemlösung und Co-Working. Schau gleich vorbei.

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