Welche Arten von WordPress-Updates gibt es?
WordPress besteht, vereinfacht gesagt, aus den folgenden “Teilen”, die getrennt entwickelt werden:
- WordPress Core ist das Hauptsystem, also WordPress selbst.
- WordPress Plugins erweitern die Funktionalität von WordPress, z.B. um Spam-Schutz, Kontaktformulare oder Statistiken bereitzustellen.
- WordPress Themes sind für die Optik deiner Website zuständig. Du legst hier also die Farben, das Menü usw. fest.
All diese Teile gehören regelmäßig gewartet und gepflegt.
Warum du WordPress Updates regelmäßig installieren solltest
Die WordPress-Community ist sehr, sehr aktiv. Nicht umsonst ist WordPress das weltweit am meisten genutzte System für Websites. Die Entwickler stellen neue Funktionen zur Verfügung, machen aber auch Fehler, die sie mit Updates ausbessern.
Durch regelmäßig (=monatlich) installierte Updates von WordPress-Plugins, Themes und von WordPress selbst, hast du folgende Vorteile:
- deine Website ist immer am aktuellen Stand der Technik
- bekannte Sicherheitslücken werden geschlossen und es ist schwieriger, deine Website zu hacken
- Fehler in Plugins, Themes und WordPress werden ausgebessert (im Divi-Changelog kannst du nachvollziehen, dass dies sehr oft der Fall ist!)
- die aktuellen Browser werden unterstützt. Neue Versionen von Google Chrome und Mozilla Firefox erscheinen ca. alle 6-8 Wochen und bringen neue Funktionen mit. Diese erfordern eventuell Anpassungen an deiner Website.
- du profitierst von neuen Funktionen, die Plugins und Themes mitbringen
Zu guter Letzt: kleine, regelmäßig durchgeführte Updates sind einfacher durchzuführen als einmalige Große.
Die Wahrscheinlichkeit, dass bei einem Update von Version 4.9.7 auf 4.9.8 etwas schief geht ist geringer, als wenn du von 3.8.1 auf 5.3.0 wechselst (und ja, ich hatte vor kurzem so eine Website!).
Was passiert, wenn du WordPress Updates nicht installierst
Stell dir vor, du fährst mit deinem Auto seit Jahren nicht mehr zum Service. Du merkst, dass der Motor nicht mehr so gut zieht und aus dem Auspuff schwarzer Rauch kommt, die Bremsen quietschen so komisch und wenn du lenkst “rattert irgend etwas so eigenartig”.
Mit WordPress ist es ähnlich. Du häufst “technische Schulden” an, wenn du Updates nicht regelmäßig installierst. Mit der Zeit wird es immer schwieriger alle Updates problemlos zu installieren und irgendwann schlägt die “Schuldenfalle” gnadenlos zu.
Du setzt deine Website (und damit dein Business) den folgenden Risiken aus:
- Hacker können in das Backend deiner Website gelangen und sie für ihre Zwecke missbrauchen. So durfte ich erst vor kurzem wieder eine Seite von Vi*gra-Spam befreien…
- Kundendaten können gestohlen werden – um Spam in deinem Namen zu verschicken oder deine Kunden gezielt anzugreifen (Stichwort Social Engineering)
- deine Website geht offline und ist nicht mehr erreichbar
- deine Website verteilt Malware oder anderen Schadcode an deine Besucher
Wann du WordPress Updates NICHT installieren solltest
Es gibt aber auch einen Fall, in dem ich dezidiert dazu rate, ein WordPress-Update nicht gleich zu installieren. Das betrifft alle großen WordPress-Releases.
Ganz kleine Updates (z.B. von 5.5.1 auf 5.5.2) installiert WordPress mittlerweile automatisch. Ich hatte auf unzähligen Seiten noch nie ein Problem mit WordPress Core selbst.
Handelt es sich aber um ein “großes” Update, z.B. von 5.5.x auf 5.6, dann warte ich lieber ab. Denn in diesen großen Updates werden neue Funktionen eingeführt und Schnittstellen ändern sich. Plugins und Themes müssen erst angepasst werden. Und das dauert ein wenig.
Daher warte entweder, bis das nächste “kleine” Update erscheint (im Beispiel oben also 5.3.1) oder zumindest 3-4 Wochen. In dieser Zeit werden die Plugin-Autoren aktiv und bessern fleissig Fehler aus.
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Wie oft du WordPress Updates installieren solltest
Idealerweise installierst du Updates zumindest einmal pro Monat.
Solltest du von einer Sicherheitslücke in einem Plugin erfahren, dann installiere das Update unbedingt zeitnah.
Wie du erkennst, dass du WordPress Updates installieren solltest
WordPress zeigt dir verfügbare Updates in der AdminBar sowie im Menü an. Gibt es ein WordPress-Core-Update, wirst du auch prominent auf jeder Seite darauf hingewiesen.
Wie du WordPress Updates richtig installierst
Geh beim installieren von Updates in folgender Reihenfolge vor:
1) Backup anlegen
Lege ein Backup von WordPress, deinen Uploads und der Datenbank an. Ein Backup-Tool sollte sowieso zumindest wöchentlich automatisch Backups erstellen, mach vor den Updates manuell ein Backup.
2) Plugins aktualisieren
Aktualisiere alle Plugins, indem du “Alle auswählen” wählst und dann auf “Plugins aktualisieren” drückst.
3) Theme aktualisieren
Nun aktualisiere die Themes, indem du auch hier “Alle auswählen” wählst und dann auf “Themes aktualisieren” klickst.
4) WordPress Core aktualisieren
Ist eine neue Version von WordPress verfügbar, klicke auf “Jetzt aktualisieren”.
Updates von Premium Plugins und Themes
Bei Premium Plugins und Themes kann es sein, dass die Aktualisierung nicht auf Anhieb klappt. Oft liegt das daran, dass du zuerst einen Registrierungs-Schlüssel eingeben musst.
Die Fehlermeldung ist leider bei jedem Plugin anders. Ebenso die Eingabe des Lizenzschlüssels. Der Support des Premium-Plugins hilft dir aber sicher weiter.
Beschäftige dich auf jeden Fall damit, denn sonst bekommst du keine Updates für diese Plugins und Themes. Irgendwann hast du sonst ein modernes WordPress, aber ein Plugin ist hoffnungslos veraltet und bietet Hackern die Möglichkeit, deine Website zu übernehmen.
Das wäre so, als würdest du dein Auto warten und pflegen, aber die Reifen hast du seit 10 Jahren nicht getauscht… nicht gerade optimal.
Ein Hinweis
Ja, Premium-Plugins und Premium-Themes kosten Geld.
Manche richtig viel, und das meist jährlich. Abgesehen davon, dass auch Programmierer von etwas leben müssen, bekommst du aber auch Support und Hilfestellung, wenn etwas nicht funktioniert, wie es soll.
Premium-Plugins bieten auch Funktionen, die du sonst mühselig mit einigen kostenlosen Plugins bauen müsstest. In stundenlanger Arbeit – die ja auch etwas kostet, nämlich deine wertvolle Lebenszeit.
Fazit: investiere in Premium-Plugins und Premium-Themes und unterstütze damit das WordPress Ecosystem!
Erfahre mehr Gründe, warum WordPress-Plugins nicht kostenlos sein können.
Was tust du, wenn ein Update schief gegangen ist?
Fehler durch ein Update können sich auf die folgenden Arten äußern:
1) deine Seite lädt nicht mehr oder zeigt eine Fehlermeldung an
In diesem, glücklicherweise sehr seltenen, Fall gibt es ein Problem mit einem Plugin oder Theme. Die Lösung ist, genau dieses Plugin oder Theme zu finden und dort den Fehler zu lösen. Meist ist dazu aber Profi-Wissen notwendig – melde dich gerne bei mir, sollte dieser Fall auftreten.
Um deine Website schnell wieder online zu haben, kannst du aber auch – das vor den Updates angelegte – Backup einspielen.
2) das Design von manchen Funktionen ist “kaputt”
In diesem Fall hat ein Plugin oder dein Theme neue Funktionen eingeführt, ohne sich um Rückwärtskompatibilität zu bemühen. Du musst also gegebenenfalls das CSS neu anpassen oder den Plugin-Hersteller kontaktieren und eine Lösung einfordern.
Die meisten Probleme durch Updates sind genau solche Änderungen an Plugins, die kleine Teile deiner Website beeinflussen.
Es gibt keinen Grund auf Updates zu verzichten
Wie du siehst, gibt es keinen Grund keine Updates zu installieren. Sie machen dein System sicherer und du profitierst von neuen Funktionen.
Erstelle gleich eine monatliche Erinnerung in deinem Kalender, um Updates von WordPress zu installieren. Bei der Gelegenheit kannst du auch gleich ein Backup von deinem Computer durchführen.
Wenn du dich nicht selbst um Backups und Wartung deiner Website kümmern willst, übernehme ich das gerne für dich. Inklusive Security-Checks.
Lass uns einfach Websites bauen,
Michael
4 Antworten
Habe gerade eine WP Website von einer Freundin, die zuletzt 2018 aktualisiert wurde (oweh, ist wahr!). Da ist aktuell die Version 4.9.2
Weißt du ob ich gefahrenlos auf 6 updaten kann?
Hallo Xenia,
oje, das ist ja schon ewig her. Ich rate dir auf jeden Fall ein Backup anzulegen und idealerweise probierst du das Update zuerst auf einer Kopie / Staging-Umgebung aus.
WordPress selbst ist sicherlich nicht das große Problem, eher die Plugins oder das Theme.
Lass mich gerne wissen, ob es geklappt hat und wie du vorgegangen bist.
Toi Toi Toi,
Michael
Hallo Michael, das hat alles problemlos geklappt :-) Habe Daten und Datenbank gesichert, dann alle Plugins geupdatet (soweit es ging) und deaktiviert und WP geupdatet. Danach alles wieder aktiviert, Theme geupdatet und alles getestet – es lief! ♫♪ Habe mehr mit Kopfzerbrechen und Angst haben verbracht, als mit dem Update.
Für alle Fälle habe ich WP Downgrade – Plugins installiert, das habe ich in einer WP Gruppe aufgeschnappt, glücklicherweise wurde das Plugin nicht gebraucht :-)
Danke fürs Daumen drücken :-) und liebe Grüße
Xenia
Hallo Xenia,
das freut mich – WordPress ist was Rückwärtskompatibilität angeht halt wirklich top!
lg Michael